Tipps für Wohnmobilreisen

Wer das erste Mal eine Überwinterung mit dem Wohnmobil in Spanien plant hat oftmals viele Fragen: Wo können wir Zwischenübernachtungen einplanen? Muß man Stellplätze und Campingplätze vorher reservieren?

Lesen Sie zu Ihren Fragen auch die Reiseberichte anderer Wohnmobilisten.

 

An dieser Stelle von uns ein paar zusätzliche Tipps.

Zwischenübernachtungen

Falls Sie auf der Fahrt zum Überwintern in Spanien Zwischenübernachtungen auf Campingplätzen in Frankreich planen,  beachten Sie bitte, dass ab Mitte September in Frankreich bereits viele Campingplätze geschlossen sind. Also am besten eine Liste der geöffneten in unserem Campingplatzführer vorher raus suchen. Eine Anmeldung zur Zwischenübernachtung für ein oder mehrere Tage ist auf Campingplätzen in Frankreich zwischen Mitte September und Ostern den darauffolgenden Jahres nicht notwendig. Viele Wohnmobilisten machen es so, dass sie von unterwegs beim ausgesuchten Campingplatz anrufen und nachfragen, ob noch etwas frei ist. So spart man sich ggf. den Anfahrtsweg. Beachten Sie auch die Größe Ihres Wohnmobiles. Sollte dieses 10m und länger sein, hat nicht jeder Campingplatz  einen Platz dafür, auch dieses sollte vorher geklärt werden.

Auch in Spanien muß man sich für die Übernachtung von einen bis mehreren Tagen auf Campingplätzen nicht anmelden – so lang man denn nicht vor dem 15.09. anreisen will. Bis dahin sind viele Campingplätze ausgebucht, da es auch in Spanien viele spanische Dauercamperfamilien gibt. Mitte September enden jedoch überall die Fiestas und somit auch die Hauptsaison an den Campingplätzen.

Möchte man jedoch jedoch eines der günstigen Langzeitmiete-Angebote z. B. auf einem Campingplatz an der Costa Blanca nutzen, so gibt es hier teilweise sehr lange Wartelisten. Hier ist eine Anmeldung auf jeden Fall notwendig, am besten mindestens ein Jahr im voraus, da viele Dauercamper bereits bei ihrer Anreise im Oktober wieder für das nächste Jahr im voraus buchen.

Trickbetrug und Überfälle auf Autobahn-Raststätten

Ein kurzes Vorwort: Wir wollen Ihnen den Urlaub nicht verderben. Mit unseren Hinweisen und Tipps möchten wir nur zu mehr Aufmerksamkeit anregen. Jedes Jahr fahren Tausende zum Überwintern nach Spanien – nur ein Bruchteil davon macht dabei schlechte Erfahrungen. Jedoch ist es nützlich, von diesen vorher schon mal gehört zu haben.

Auch wenn es hierzu unterschiedliche Meinungen in den Foren und Facebook-Gruppen gibt… bitte übernachten Sie nicht an Autobahn Raststätten, auch nicht, wenn diese nachts taghell erleuchtet sind. Insbesondere rund um Lyon in Frankreich, Barcelona, Tarragona bis mindestens Valencia in Spanien. Bitte glauben Sie nicht, dass Sie sich zwischen zwei LKWs sicher fühlen können. Oder zwischen anderen bereits parkenden Wohnmobilen. Auch nicht, wenn Sie einen wachsamen Hund dabei haben. Autobahnraststätten sind ein El Dorado für Trickbetrüger und Diebe. Nirgendwo anders treffen diese auf geballtem Raum so viele gutgläubige und leider naive Urlauber mit meistens viel Bargeld und anderen Wertsachen wie Smartphone, Tablett oder Kamera in der Tasche. Da mag man als Urlauber noch so sehr denken, dass man sich doch zwischen den LKWs sicher fühlen könnte. Genau das Gegenteil ist leider der Fall.

Hier ein paar Vorfälle, von denen wir bereits oft gehört haben und die am helllichten Tag passiert sind:

a) Man parkt auf dem großen Parkplatz und geht nicht nur kurz zur Toilette sondern auch noch kurz einen Kaffee trinken. Da ist man einer unter tausenden am Tag! Und nichts ist so leicht knackbar wie ein Wohnwagen- oder Wohnmobilschloß! Oder die Dachluke. Die meisten Urlauber bemerken leider erst am Zielort, dass ihnen irgendwo unterwegs der Wagen aufgebrochen wurde. Am besten deshalb immer nur einzeln zur Toilette gehen und den Wagen gar nicht unbewacht lassen oder aber zumindest nur höchstens 5-10 Minuten weg bleiben. Suchen Sie sich z.B. andere Wohnmobilisten, die gemeinsam mit ihnen fahren. Dann kann immer einer bei den Fahrzeugen bleiben, während der oder die anderen zur Toilette gehen.  Sie können an Autobahnraststätten auf jeden Fall davon ausgehen, dass Sie beobachtet werden – und zwar, sobald Sie auf der Raststätte ankommen. Wenn Sie dann Ihre Handtasche packen und Jacke anziehen, ist das für Diebe schon ein gutes Zeichen. Lieber am Wohnwagen / Wohnmobil einen Kaffee trinken oder auch dort die Toilette nutzen. Oder noch besser: zum Rast machen von der Autobahn abfahren. Jeder einfache Parkplatz direkt am Meer ist sicherer als eine Autobahnraststätte. Zudem haben Sie noch eine schöne Aussicht und können ggf. noch kurz ins Meer springen. Nehmen Sie einfach etwas mehr Verpflegung mit, so dass Sie an Autobahnraststätten maximal tanken müssen. Und planen Sie wegen der Abfahrten einfach ein wenig mehr Zeit ein.

b) Beim Einsteigen in den Wagen niemals die Handtasche auf den Schoß legen! In den meisten Fällen warten die Diebe noch so lang, bis Sie sich angeschnallt haben, dann reißen sie die Tür auf, schnappen die Tasche und sind weg. Und es ist den Dieben egal, ob sie Ihnen dabei den Arm fast ausreißen oder Sie dabei aus dem Auto fallen und sich verletzen. Sobald man im Auto einsteigt also als erstes die Tasche bei genügend Platz in der Mittelkonsole verstauen mindestens aber umgehend die Zentralverriegelung von innen schließen. Unter dem Sitz ist übrigens kein guter Platz. Hier kann der Dieb sogar hingreifen, wenn Sie auf dem Sitz sitzen.

c) Wir haben bereits von Vorfällen gehört, bei denen zwei Damen rauchend draußen standen und die Handtasche um den Körper trugen. Es kamen zwei Männer, die die eine weg in einen Graben stießen und der anderen hielten sie eine Pistole an den Kopf, so dass diese freiwillig die Handtasche abmachte. Am besten also auf Raststätten gar nicht erst eine Handtasche dabei tragen, sondern das benötigte Kleingeld in der Hosentasche, oder was man sonst noch so braucht eben direkt am Körper tragen. Bitte die Handtasche nicht unter dem Sitz verstauen, Diebe fühlen sich förmlich animiert hier als erstes zu schauen.

d) Gehört haben wir auch von Vorfällen, auf denen während der Fahrt mit einem mal jemand neben Ihnen fährt und wild gestikulierend Zeichen gibt. So, als wäre irgendetwas an Ihrem Wagen kaputt. Dann wird versucht Sie abzudrängen und zum Anhalten zu zwingen.  Es geht teils so weit, dass sogar Steine auf Ihren Wagen geworfen werden. Lassen Sie sich bitte nicht darauf ein. Zücken Sie Ihr Handy und tun Sie so als würden Sie die Polizei rufen, aber fahren Sie auf jeden Fall weiter. Schlimmstenfalls rufen Sie tatsächlich die Polizei. Wenn Sie noch im Fahren sind, können Sie auch so tun, als ob Sie Fotos von den Dieben machen wollen. Aber dieser Tipp ist wirklich mit Vorsicht zu genießen. Es kann zu aggressivem und unkalkulierbarem Verhalten der Diebe führen. Wenn es den Dieben gelungen ist, Sie zum Anhalten zu zwingen, springen diese meist gleich mit mehreren aus dem dem Auto, laufen zum Hinterrad von Ihrem Wagen und tun so, als wäre dieser geplatzt und müßte gewechselt werden. Während Sie noch damit beschäftigt sind, zu prüfen, was da grade passiert, hat ggf. ein weiterer Dieb, der z.B. zusätzlich mit dem Motorrad angefahren kam, längst das Cockpit ihres Fahrzeuges geplündert. Und selbst wenn Sie so schlau sind, Ihre Handtasche immer bei sich zu tragen: denken Sie daran, dass Diebe keine Gewalt fürchten. Wenn Sie dann noch grad zwischen zwei LKWs stehen, wo niemand anderes sie sehen kann…

Zu den Überfällen nachts auf Autobahnraststätten gibt es nicht viel zu sagen. Es gibt viele, die berichten, dass sie glauben, sie wurden mit Gas betäubt während sie schliefen. Insbesondere auch, weil sie morgens mit starken Kopfschmerzen aufwachen. Selbst der Hund hätte nicht angeschlagen. Oftmals wird dieses in Gruppen ins Lächerliche gezogen, da es angeblich nicht möglich sei, durch Gaseinleitung durch ein Fenster alle Personen zu betäuben. Letztendlich ist es egal, wie oder was genau passiert ist. Wenn es passiert ist, hätten Sie sich gewünscht, niemals an einer Autobahnraststätte übernachtet zu haben. Es gibt nicht wenige, die dadurch über Jahre traumatisiert sind und gar nicht mehr Campen fahren. Fahren Sie nicht so lang und weit, bis Sie vor Erschöpfung am erstbesten Punkt übernachten müssen. Planen Sie mehr Zeit ein und fahren Sie zum Übernachten immer von der Autobahn ab. Die Übernachtung auf einem Campingplatz kostet ausserhalb der Saison meist nur ca. 16 EUR (Stand 2016).

Es gibt nicht wenige Überwinterer, die mit ihrem Wohnmobil immer mal für eine Nacht auf einem der großen Parkplätze direkt an der Costa Blanca kostenlos parken und übernachten. Diese sind ausserhalb der Saison leer und so lang Sie nur eine Nacht dort stehen und nicht ihren kompletten Haushalt draussen aufbauen, scheint das auch niemanden zu stören. Wir hörten davon, dass die Polizei auch einfach auf einen Kaffee vorbei kommt. Da wildes Campen jedoch eigentlich verboten, gibt es auch vereinzelt Fälle, bei denen eine Strafe zwischen 160 und 450 EUR gezahlt werden mußte. Das scheint jedoch bislang und zumindest von Oktober bis April die große Ausnahme zu sein.

Weitere Tipps zu Trickbetrügern finden Sie z.B. hier: Deutschen Vertretungen in Spanien oder auch hier: Trickbetrüger in Barcelona
Sollte man ruhig mal vor einem Urlaub lesen. Die Trickbetrüger denken sich immer neue Tricks und Strategien aus, mit ein wenig Achtsamkeit kann man sich jedoch aus der Situation lösen oder gar nicht erst hinein geraten.

Wir wünschen eine tolle Zeit beim Überwintern in Spanien!